20 Jahre Brückenbauer
20 Jahre Brückenbauer
Seit 20 Jahren als Brückenbauer zwischen Schul- und Komplementärmedizin. Das Ziel ist die individuelle Betreuung der Patienten.
20 Jahre Apotheke Meyer Roggwil AG - einerseits das Jubiläum der Apotheke, andererseits auch von Dir in deiner Apotheke. Du hast geholfen, die Apotheke einzuräumen und aufzubauen, so wie sie heute ist.
Wie hast du die letzten 20 Jahre als Inhaber der Apotheke Meyer erlebt?
Es waren sehr bewegte Zeiten und wir durften immer sehr flexibel auf das Marktumfeld reagieren, es wurde definitiv nie langweilig. Wir haben als sehr kleine Apotheke angefangen und uns konsequent als Brückenbauer zwischen Schulmedizin und Komplementärmedizin positioniert. Dadurch konnten wir wachsen und ein grosses Netzwerk aufbauen, von welchem unsere Patienten profitieren.
Der administrative Aufwand ist in den letzten 20 Jahren extrem angewachsen. Früher konnte ich meinen Kunden viel häufiger mein Fachwissen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Jetzt verbringe ich viele Stunden mit Büroarbeit.
Was hast du für Anekdoten oder Highlights zu erzählen?
Während dem Umbau der alten Apotheke an der Bahnhofstrasse 25 war ich 10 Wochen in Australien unterwegs. Smartphone gab es noch keine und so musste ich immer wieder ein Internetcafe aufsuchen um Zahlungen freizugeben oder anhand Fotos vom Architekten Bauentscheide zu treffen. Fast alles ging perfekt auf, nur die Schmutzschleuse wurde falsch eingebaut.
Ein riesiges Highlight ist sicher, dass die drei Mitarbeitenden der ersten Stunde, Cornelia Menk, Mireille Berger und ich, immer noch gemeinsam arbeiten dürfen. Herzlichen Dank für eure Treue zur Apotheke Meyer.
Wie war es für dich, an den neuen Standort zu wechseln?
Für mich ging auf die eine Seite ein Traum in Erfüllung, ich konnte mein Wissen, meine Erfahrung und meine zukünftigen Ideen bereits in den Räumlichkeiten und dann in der Inneneinrichtung einfliessen lassen. Auf der anderen Seite hat dies alles sehr viel Kraft gekostet, was im Umfeld von Fachkräftemangel schwierig zu bewältigen war. Aber jetzt nach 20 Monaten laufen die meisten Dinge rund und die innovativen Dienstleistungen wie der 24/7-Abholautomat oder das Bistro mit der Reformzone bewähren sich.
Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe, denn am alten Standort wurden die Arbeitsbedingungen während der Corona-Zeit und auch nachher immer schwieriger, da wir überall an Kapazitätsgrenzen stiessen. Mit der heutigen Lösung können wir das Zentrum von Roggwil nachhaltig positiv beeinflussen, können für die Mitarbeitenden ein topmodernes Arbeitsumfeld anbieten und die Kunden können lokal auf ein breites Angebot von Reform, Drogerie und Apotheke zugreifen.
Hast du ein Lieblingsprodukt von der Apotheke und welches?
Dies ist eine ganz schwierige Frage! Wir haben mehr als 5000 verschiedene Produkte an Lager – aber vermutlich sind es unsere eigenen Leber-Galle-Tropfen. Die Leber ist für mich dasjenige Organ, welches nicht mit einem Schmerz reagieren kann, wenn es ihr schlecht geht. Aber die Auswirkungen sehen wir täglich. Die Leber ist bei Stress, Überforderung, Depression, Durchschlafstörungen, Zuckerstoffwechsel, Cholesterinhaushalt und Eisenspeicherung involviert. Da liebe ich mein komplementärmedizinischer Zugang, denn nicht alles ist messbar - aber sichtbar.
Was erfüllt dich in deinem Beruf?
Ich weiss nie, was mich durch den Tag erwarten wird, das Spektrum ist riesig. Sei es ein Gespräch unter 4 Augen über die Pille-danach oder ein anderes vertrauliches Problem in einem der Beratungsräume. Von den Rückfragen beim Arzt wegen einer Dosierung, Interaktion oder Austausch von Arzneimitteln, weil diese nicht lieferbar sind bis hin zu individuell gemischte Arzneimittel für einen bestimmten Kunden. Die Menschen, denen ich täglich begegnen darf sind sehr wichtig, sei es ein Lächeln oder ein gutes Gespräch, dies nimmt man auch gerne in den Feierabend mit.